Auf die Räder, fertig. Urlaub! Die Bodensee-Radstory BERGAUF UND BERGAB MIT GRAUREIHERN UND TROMPETENBÄUMEN
Mittel
Von der zentral gelegenen Seeferiengemeinde Uhldingen-Mühlhofen erkunden wir sternförmig auf dem Bodenseeradweg die Seeregion in Deutschland, Österreich und der Schweiz in fünf Teilstücken.
Auf der Etappe Uhldingen-Mühlhofen - Überlingen - Sipplingen - Ludwigshafen - Bodman - Stahringen - Güttingen - Liggeringen - Langenrain - Wallhausen - Überlingen - Uhldingen-Mühlhofen fahren wir bergauf und bergab und sind begeistert von Graureihern und einem reichblühenden Trompetenbaum. Für die Strecke Wallhausen - Überlingen nutzen wir das Schiff Seegold der Personenschifffahrt Giess & Giess. Die Fahrt dauert 15 Minuten.
Unser Highlight auf dieser Tour:
- Graureiher im Naturschutzgebiet Seefelder-Aach.
- Die Strecke entlang am Naturschutzgebiet Bodman-Ludwigshafen samt dem blühenden Trompetenbaum.
Übrigens - die Tour kann auch in entgegengesetzter Richtung gefahren werden.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Botanische Highlights / Faunistische Highlights
Wegebeschaffenheit
Beschreibung
Nachdem es über Nacht gewittert und auch am Morgen noch stark geregnet hatte, haben wir gestern mit Museumsbesuchen und Wellness in der Bodensee Therme Überlingen einen entspannten Tag ohne die Fahrräder verbracht. Ähnlich entspannt lassen wir es an unserem fünften Urlaubstag angehen und starten nach einem gemütlichen Frühstück in der Pension ganz in Ruhe unsere vierte Tour mit den E-Bikes am Bodensee. Der Himmel ist noch etwas grau. Um uns einen Eindruck von der Wetterlage am See zu verschaffen, fahren wir erst einmal an den Hafen Unteruhldingen. Vorne am Wasser finden wir eine Stelle mit direktem Blick auf das Pfahlbaumuseum, einem am See gelegenen Freilichtmuseum mit Museumsbau, das den Besuchern mit Rekonstruktionen das Leben am See während der Stein- und Bronzezeit vermittelt. Im Umland erhebt sich die barocke Klosterkirche Birnau. – trotz des grauen Himmels eine großartige Aussicht! Wir schwingen uns auf die Räder und machen uns, vorbei am frisch renovierten Alten Bahnhof Unteruhldingen, hinter dessen historischen Mauern sich auch ein Trauzimmer der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen befindet, auf den Weg Richtung der nahegelegenen Seestadt Überlingen. Sollte das Wetter nicht mitspielen, können wir jederzeit spontan umkehren. Auf einer Holzbrücke geht es über den Fluss Aach, durch einen kleinen Wald und vorbei an Getreidefeldern. Kurz vor dem Ortsteil Seefelden informiere ich mich an einer Infotafel über das Naturschutzgebiet Seefelder Aachmündung. Prompt erblicken wir, als wir ein Stück gefahren sind, zwei Graureiher auf einer Wiese am Wegrand.
Kurz hinter der Wallfahrtskirche Birnau, die wir vom Seeufer aus schon bewundert hatten, beginnt es leider zu nieseln. Wir ziehen unsere Jacken über, nehmen Fahrt auf und radeln rasch durch den Überlinger Stadtteil Nußdorf. Weil es immer stärker zu regnen beginnt, stellen wir uns kurz vor dem – bei schönem Wetter – gut besuchten Ostbad Überlingen unter Bäumen unter und betrachten, wie die Regentropfen auf die im Hafen liegenden Sportboote prasseln. Als der Regen nachlässt, fahren wir weiter in die Innenstadt von Überlingen und gelangen auf die Hofstatt, dem Marktplatz beim Rathaus. Unsere Überlegung, ob wir die Tour fortsetzen, verlegen wir spontan ins Café im Rathaus, das uns mit einer köstlichen Auswahl an Getränken und Essen in einem einzigartigen Ambiente empfängt. Die kurze Einkehrpause hat sich gelohnt: Als wir wieder aufbrechen und die Räder Richtung Landungsplatz am See schieben, klart der Himmel tatsächlich auf. Am Ufer entlang führen wir die Räder zunächst zu Fuß durch den Badgarten, einem ehemaligen Garten des hier ansässigen Kapuzinerklosters, der seit 1868 auch Kurpark ist. Wir bleiben am Ufer des Überlinger Sees und fahren vorbei an der Bodensee Therme und der Silvesterkapelle Goldbach, einer vorromanischen Kirche, in derem Inneren Wandmalereien aus der Mitte des 9. Jahrhunderts zu bestaunen sind. Wir haben Glück: während der Sommermonate ist die Kapelle jeweils Montag, Mittwoch und Samstag von 11 - 17 Uhr geöffnet. Um das Naturschutzgebiet Katharienenfelsen herum führt unsere Tour nach Sipplingen. Sehr praktisch: Beim Seepumpwerk der Bodensee Wasserversorgung gibt es eine Möglichkeit, unsere Trinkflaschen aufzufüllen. In Sipplingen machen wir einen Stopp an einem Seezugang und schauen auf das Wasser. Der Himmel sieht dramatisch aus, aber es bleibt zum Glück trocken. Um auf den Bodenseeradweg jenseits der Bahngleise zu gelangen, fahren wir über die große rundgeschwungene Brücke. In einer schönen Galerie am Fels geht die Strecke etwas erhöht über der Straße zunächst kerzengerade weiter – immer parallel zum See, der an dieser Stelle relativ schmal ist, so dass wir von hier einen schönen Blick sogar auf beide Uferregionen haben. Unsere erste Station in Ludwigshafen ist das Zollhaus, das heute ein Hotel mit Restaurant und Veranstaltungsräumen beherbergt und in dem regelmäßig Kunstausstellungen und Jazzfrühschoppen stattfinden. Vor dem Zollhaus steht eine Skulptur des Bildhauers Peter Lenk, das Tryptichon „Ludwigs Erbe“, von dem ich einfach ein Foto machen muss. Entlang der Uferpromenade schieben wir die Räder ein Stück, bevor wir die Tour im Sattel fortsetzen. Wieder auf dem Bodenseeradweg sind wir schon bald auf der schönsten Strecke dieser Etappe – einem Landwirtschaftsweg entlang des Naturschutzgebietes Bodman-Ludwigshafen. Auf Höhe eines wunderschönen Trompetenbaums in voller Blüte geht es nach links ab, weg von der Straße, ran ans Wasser. Mal durch dichtes Grün, mal direkt am Wasser entlang und mal vorbei an Feld und Wiese mit vereinzelt stehenden großen Bäumen – ein Blickfang – führt der Schotterweg uns durch die pure Natur. An einer idyllischen, unbewachsenen Uferstelle, an der der Zugang ins Wasser zum Baden allerdings nicht gestattet ist, vergnügen wir uns damit, ein paar Gänse im Wasser zu beobachten.
Unweit des Naturschutzgebietes biegt der Bodenseeradweg ein Stück ins Umland ab und verläuft eine Weile parallel zur Straße, vorbei an Stahringen und weiter nach Güttingen. Wir fahren an Getreidefeldern und Apfelplantagen vorbei und stoßen auf Wegweiser zu einem großen Obsthof, der saisonale Früchte verkauft. In Liggeringen entdecken wir einen Brunnen, an dem wir uns ein wenig erfrischen können. Die Straße im Dorf geht bergauf. Rückblickend liegen auf dieser Etappe die Abschnitte mit den größten Steigungen – an sich verläuft der Bodenseeradweg rund um den See meist eben und flach. Am Ende des Dorfes, geht es von der Straße nach rechts auf den Radweg in Richtung Langenrain. Einen Abstecher wert wäre eigentlich die linkerhand liegende Marienschlucht, eine verwunschene Naturschlucht. Das Areal ist jedoch leider schon seit geraumer Zeit für Wanderer gesperrt, und so folgen wir weiter dem ausgeschriebenen Radweg, der uns – juhu – stetig bergab in Richtung Wallhausen hinunter an den See führt. Bei Dettingen finden wir noch einen Trinkwasserbrunnen. Hier füllen wir die Flaschen mit frischem Wasser auf und machen kurz Rast auf der gegenüberliegenden Sitzbank. Oberhalb der Gemeinde Wallhausen fahren wir an einem Waldgebiet vorbei und radeln die steile Straße hinab in den Ort, der sich auch als Weindorf bezeichnet. Da wir auf dieser Seeseite noch etwas essen wollen, schließen wir unsere Räder am Ufer 39 beim Strandbad Wallhausen an und setzen uns auf die Terrasse vor dem Restaurant. An einem sonnigeren und wärmeren Tag hätte sich hier noch der Besuch des Strandbads angeboten – dafür ist es uns heute aber eindeutig zu frisch. Entspannt, satt und erfüllt von den Erlebnissen dieses Tages machen wir uns auf zum Anleger, um die nächste Fähre nach Überlingen zu nehmen. Die Überfahrt auf dem Oberdeck vermittelt uns erneut ein perfektes Urlaubsfeeling. Vom Ziel der Fährfahrt aus – dem Landungsplatz in Überlingen – liegt nur noch die kurze Strecke zurück nach Uhldingen-Mühlhofen vor uns. Zweimal sind wir diese Strecke schon in Richtung Überlingen gefahren, nun erleben wir den See aus der anderen Richtung kommend – ein ganz neuer Eindruck. Wir schieben die Räder durch die Fußgängerzone, huschen gerade noch in einen Supermarkt, bevor dieser schließt, und radeln los. Von der Mühlenstraße biegen wir ab in den Strandweg und sind wieder am See unterwegs. Der kleine malerische Campingplatz in Nußdorf war mir vorher noch gar nicht aufgefallen, am Strandbad dahinter stoppen wir kurz und genießen von hier noch einen Blick auf das Wasser. Der Weg bis zum Schloss Maurach, einem ursprünglich als Gutshof genutzten Gebäudeensemble im Barockstil direkt unterhalb der Kirche Birnau, ist herrlich und wir genießen die abendliche Seestimmung. Am ehemaligen Bahnhof Birnau-Maurach nehmen wir spontan die recht steile Straße bergauf, da wir uns entschieden haben, doch noch einen Abstecher zur Basilika Birnau zu unternehmen. Auf der vor der Basilika errichteten Mauer lassen wir uns mit Blick auf den See und der beeindruckenden Barockkirche im Rücken ein Feierabendbier schmecken. Wieder an der Pension angekommen, schließen wir zunächst die Akkus der E-Bikes an den Strom und freuen uns auf einen gemütlichen Ausklang des Tages in unserem Zimmer. Bei der letzten und längsten Etappe unserer Seeumrundung am kommenden Tag liegen noch einmal einige Kilometer vor uns, die uns an den Untersee, auf die Halbinsel Höri und an den Hochrhein führen.
Autorentipp
- Unbedingt einen Blick in das Innere der Basilika Birnau werfen. Der barocke Innenausbau ist absolut sehenswert.
- In Ludwigshafen das Triptychon "Ludwigs Erbe" von Peter Lenk anschauen, es birgt so manche Überraschung.
- An vielen Stellen kann im Bodensee gebadet werden, daher in der Badesaison an die Badesachen denken.
Wegbeschreibung
Die Tour beginnt in Uhldingen-Mühlhofen auf dem Bodenseeradweg. Es geht durch das Naturschutzgebiet Seefelder Aach nach Seefelden, weiter über Maurach, Nußdorf, Überlingen und um das Naturschutzgebiet Katharienenfelsen herum nach Sipplingen. Hier führt der Radweg über eine große, rundgeschwungene Brücke und verläuft jetzt jenseits der Gleise. Weiter geht es entlang einer schönen Galerie am Fels, die etwas erhöht über der Straße gelegen ist, kerzengerade immer parallel zum See bis nach Ludwigshafen. Von hieraus führt ein Landwirtschaftsweg durch das Naturschutzgebiet Bodman-Ludwigshafen. Weiter geht es nach Stahringen, Güttingen, Liggeringen, Langenrain und Wallhausen. Die Strecke Wallhausen - Überlingen wird mit dem Schiff Seegold der Personnenschifffahrt Giess & Giess in 15 Minuten zurückgelegt. Fahrplan Personenschifffahrt Giess & Giess Angekommen in Überlingen geht es am See entlang wieder zurück nach Uhldingen-Mühlhofen.
Ausrüstung
Helm, Sonnen- und Regenschutz sowie Getränke und ggf. kleines Picknick. An Badesachen in der Badesaison denken.
Wir waren mit einem E-Bike unterwegs. Die Tour eignet sich auch für herkömmliche Fahrräder, wenn, auf Grund der Steigungen, über eine gute Kondition verfügt wird.
Weitere Informationen
Einkehrmöglickeiten:
Außer den bereits erwähnten Einkehrmöglichkeiten, gibt es noch viele Weitere auf der Strecke.
Hinweis zur Strecke:
Auf dieser Strecke werden 2,5 km mit dem Personenschiff Seegold zurückgelegt und es gibt Abschnitte mit größeren Steigungen.
Tickets und Fahrpläne:
- Für die Seeüberquerung mit der Seegold der Personnenschifffahrt Giess & Giess ist hier der Fahrplan Wallhausen - Überlingen (oder umgekehrt) hinterlegt.
- Tickets sind an Bord erhältlich.
Naturliebhaber aufgepasst: Du liebst es unsere schöne Bodenseeregion zu entdecken und dich stört dabei der liegengebliebene Müll? Gerne stellen wir Dir ganzjährig unsere wiederverwendbaren Bodensee CleanUP Kits während unserer Öffnungszeiten zur Abholung in der Tourist-Information bereit. Komm gerne vorbei und setze ein Zeichen für eine saubere, müllfreie Region!